Das Jahr 2018 ist so gut wie vorbei. Das heisst aber glücklicherweise nicht, dass alles verloren ist, was im 2018 geschah. Sonst würde ich jetzt ohne Matura und mit Gedächtnisverlust dastehen. Es ist nicht einfach aus einem solch ereignisreichen Jahr die besten Momente herauszupicken, die man erlebt hat. Ich habe mich aber trotzdem an die Challenge herangewagt und herausgekommen sind Erlebnisse, die mir sicherlich nicht verloren gehen werden.
Die Saison 2018 in Zahlen:
Trainingsstunden | 630 |
Kanukilometer | 3139 |
Geschätzte Anzahl Paddelschläge (Ansatz 50S/min) | 1’017’000 |
Anzahl Rechnungsfehler bei obiger Schätzung in „Die Saison 2017 in Zahlen“ | 1 |
Wochenenden investiert in Wettkämpfe / Trainingslager | 34 |
Wochenenden nicht investiert in Wettkämpfe / Trainingslager | 18 |
Davon Trainingsfrei | 5 |
Anzahl beim Sport verbrannter Kalorien, in Big Macs | 640 |
Anzahl von mir gegessener Big Macs | 0 |
Anzahl Athleten, die von einer Sporthilfe Patenschaft bei McDonalds profitieren | 169 |
Anzahl Prüfungsfächer an der Matura | 5 |
Davon bestandene Prüfungen, in Prozent | 100 |
Notendurchschnitt in den Mathi-Prüfungen | log 3 (729) |
Anzahl Schlaglöcher auf Rumänischen Strassen (gefühlt) | 100’000 |
Maximale Anzahl gefahrener Kilometer in 24 h | 1668 |
Anzahl Ginger&Friends Unterstützer | 21 |
Anzahl immer noch dankbarer Athleten die von Ginger&Friends profitieren | 1 |
Anzahl Grossanlässe 2018 | 4 |
Zufriedenheit mit der Saison 2018, in Prozent | 75 |
Highlight der Saison
Ganz klar die Heim WM auf der Muota. Zuhause vor Heimpublikum tolle Rennen zeigen zu können, war mein absolutes Highlight letztes Jahr. Die ganze Vorbereitung auf den Wettkampf mit etlichen Trainingsstunden auf der Muota und so viel Wildwassertraining wie noch nie zuvor, haben extrem Spass gemacht. Das Team war wie jedes Jahr erste Sahne und hat mich zu Höchstleistungen angetrieben. Aber vor allem das Klassik Rennen bleibt mir in Erinnerung. Ich kannte durch meine Vorbereitung fast jeden Stein und jede Welle der Muota und konnte nur noch meine Linie abrattern. Sogar bei der Schlüsselstelle rund um den Muotastein lief alles wie am Schnürchen. Am Ende schaute Platz 12 heraus. Dieser wäre aber nicht möglich gewesen ohne die grandiose Unterstützung aller Fans, die uns Athleten angefeuert haben. Hervorheben will ich noch eine kleine Fangeschichte, die mich besonders gefreut hat. Meinem ehemaligen Mathilehrer Stefan Müller habe ich von der Muota erzählt und er hat kurzerhand entschlossen mich mit seinem Velo die ganze Klassikstrecke lang anzufeuern. Vor lauter Anfeuern entwich ein Randstein seiner Aufmerksamkeit und er flog über den Lenker. Als er mich eine Woche später bei der Mathi-Matura mit der linken Hand begrüssen musste, weil seine Rechte vom Sturz verletzt war, hatte er trotzdem noch ein Lächeln im Gesicht. Vielen Dank dafür!
Lowlight der Saison
Die U23 WM in der Regatta fand dieses Jahr in Plovdiv (Bulgarien) statt. Schnelle Wasserbedingungen, pompöse Eröffnungsfeier und glorreiche Siege. Ein Rundgang in der Stadt an einem freien Nachmittag zeigten uns aber auch die arme Seite von Bulgarien. Etwas abgekommen von den üblichen Touristen Routen fanden wir uns in einem armen Unterschicht Quartier wieder. Besonders in Erinnerung geblieben, ist mir das Bild eines alten Mannes, der mitten auf der Strasse vor seinem Haus zwei Kuhköpfe zerlegte, um das Fleisch herauszuholen. Diese Szenerie stimmte mich nachdenklich und machte mir klar, wie viel Luxus ich in meinem Leben erleben darf. Dieser arme Mann war mein Lowlight der Saison.
Merkwürdigster Moment
Es war im Trainingslager in Florida. Wie gewohnt, klingelte um 6:50 der Wecker und danach ging es los mit dem Morgenessen. So weit, so gut. Eines Morgens klingelte der Wecker mitten in der Nacht und draussen war es noch stockdunkel. Einen Blick aufs Handy: 6:50. Die Zeit stimmte. Was war nur los. Also standen wir auf und bereiteten das Morgenessen vor. Als wir uns dann etwas über die merkwürdige Dunkelheit unterhielten ging uns plötzlich ein Licht auf. Es war der 11. März. Was wir bei eigenem Leibe erfahren hatten, war, dass in Amerika die Sommerzeit gut zwei Woche früher umgestellt wird als in Europa. Wir erlebten also ein Wechselbad der Zeiten. Vom Europa-Winter in den Amerika-Winter, von da an in den Amerika-Sommer, dann wieder zurück in den Europa-Winter und dann am 25. März definitiv in die Europa-Sommerzeit. Ziemlich verwirrend das Ganze, weshalb es auch mein merkwürdigster Moment der Saison ist.
Die Saison 2018 würde ich definitiv nicht vergessen wollen und ich danke allen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Einen guten Rutsch und ein schönes neues Jahr wünsche ich. Ginger, out.