Anzahl Jahre in der Elitekategorie, in denen ich weniger trainiert habe als 2022 | 0 |
Anzahl Monate, die ich mich gar nicht sportlich betätigen durfte | 3 |
Durchschnittliche Schlafzeit während der EM in Banja Luka, wo ich als Reporter tätig war, in Stunden | 4 |
Durchschnittliche Länge einer Folge Banja Luka News | 9:20 |
Anzahl Minuten Schlaf pro Minute Video | 26 |
Erwartete Anzahl Trainingswochen im Trainingslager in Sevilla | 4 |
Wirkliche Anzahl Wochen im Trainingslager in Sevilla | 5 |
Anteil an Mittagessen, an denen es Pasta mit Fertigsauce gegeben hat, in Prozent | 100 |
In der Planung vergessene Wochen | 1 |
Gegessene Haferflocken im Jahr 2022, in kg | 35 |
Anzahl Wochen im Langlauftrainingslager | 2 |
Gelaufene Kilometer in dieser Zeit | 456.35 |
Meiste gelaufene Kilometer an einem Tag | 102.29 |
An Affen verfütterte Bananen in Südafrika | 1 |
Anzahl Affen, die danach unser Haus belagerten | 15 |
Highlight des Jahres:
Durch die eher lahme Saison hat mein Highlight dieses Jahr nichts mit Kanu zu tun. Wegen den verpassten Qualifikationen konnte ich an den Wettkämpfen im Sommer nicht teilnehmen und benötigte ein neues Sommerprogramm. Für mich war klar: es sollte etwas in der Natur sein. Weil ich mich bis jetzt draussen nur mit Sport beschäftigt hatte, musste ich mir etwas Neues einfallen lassen, weil das dieses Jahr nicht möglich war. Ich informierte mich darüber, wo man notfallmässig auf der Alp aushelfen konnte, ich besuchte einen Infoanlass, um zu lernen wie man Schafe vor dem Wolf beschützt, aber wie es der Zufall so will, fand in diesem Jahr auch das schweizweit grösste Pfadilager aller Zeiten statt.
Ich, in der Pfadi «Tarantula» (nein Spass, mein Pfadiname ist Proof), gab die Pfadi mit rund 15 Jahren zugunsten des Kanufahrens auf, bin aber im Herzen die ganze Zeit ein Pfader geblieben. Das BULA findet nur alle 14 Jahre statt und die letzte Ausgabe hatte ich gerade um ein Jahr verpasst. Das diesjährige BULA war also die perfekte Gelegenheit, meinem alten Hobby nachzugehen und meine Naturlust zu sättigen. Als Helfer baute ich WC-Anlagen auf, durfte Kindern am Kiosk Glace verkaufen und lernte viele neue Leute kennen. Eigentlich wollte ich zuerst nur eine Woche bleiben. Mir hat es jedoch so gefallen, dass ich mich, als es Zeit wurde zu gehen, kurzerhand entschloss mein Zelt stehen zu lassen und später nochmals 10 Tage helfen zu kommen. Die Stimmung im Lager, der gute Zweck und die vielen tollen Momente machten das BULA zu meinem Highlight des Jahres.
Lowlight des Jahres:
Auf der Suche nach der Ursache meiner Beschwerden nach der Coronainfektion stattete ich im März meinem Arzt einen Besuch ab. Er mass bei mir einen ungewöhnlich hohen Blutdruck und schloss daraus, dass das in meinem Fall nur mit dem Herz oder der Schilddrüse zu tun haben konnte. Zur Abklärung allfälliger Herzprobleme sollte ich ein MRI des Herzes machen. Für alle gesunden unter euch: beim MRI liegt man in dieser komischen Röhre und lässt sich scannen. Wichtig beim MRI ist es, dass man sehr stillliegt und sich nicht bewegt, da sonst das Bild nicht aussagekräftig ist. Da ich leider auch nach 10 Jahren Training noch keinen Einfluss auf meine Herzmuskeln habe, braucht es beim Herz-MRI noch besondere Massnahmen, um allfällige Probleme zu sehen. Einerseits muss man zusätzlich einen Pulsgurt anziehen, um den Puls aus dem Bild herauszurechnen, andererseits darf man nur in einem vorgegebenen Atemrhythmus atmen (45 Minuten Luft anhalten kann ich leider auch noch nicht), damit auch die Atmung herausgerechnet werden kann. Da es in der Röhre sehr laut ist, gibt der Arzt einen die Anweisungen per Kopfhörer durch. Der Arzt hat mich vor dem MRI über all diese Dinge informiert und mir in Aussicht gestellt, dass sie nach einer Dreiviertelstunde fertig seien, wenn ich schön artig sei.
Leider hatte der Arzt die Kopfhörer viel zu laut eingestellt und ich hatte keine Möglichkeit ihm das mitzuteilen, weil ich schon in der Röhre lag. Ich hatte zwar einen Notfallknopf, den ich drücken konnte, ich hatte die zu laut eingestellten Kopfhörer jedoch nicht als Notfall eingestuft und mich darauf eingestellt, die 45 Minuten so über mich hergehen zu lassen. Mit dem komischen Atemübungen, den zu laut eingestellten Kopfhörern und dem Krach, den die Röhre an sich schon macht lag ich also in dieser Röhre und hoffte nur, dass es bald vorbei ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit durfte ich endlich gehen und ich fühlte mich miserabel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dann, dass ich anstelle der angekündigten 45 Minuten ganze 75 Minuten in der dröhnenden Röhre lag. Ich fühlte mich als wäre ich von einem Lastwagen überfahren worden. Glücklicherweise hat das MRI keine Herzfehler entdeckt und nur mit einem etwas schlechteren Hörvermögen hinterlassen.